Der Politikwissenschaftler und Experte für bewaffnete Konflikte in den postsowjetischen Staaten äußerte seine Zweifel ob der Fähigkeit Russlands, seinen Angriffskrieg für eine längere Zeit fortzusetzen. „Der Preis des Krieges ist auch in Russland zu spüren", beurteilte Professor Heinemann-Grüder und bezog sich dabei auf zunehmende wirtschaftliche und politische Herausforderungen im Land. Zur Frage, inwiefern deutsche Bodentruppen in die Ukraine entsendet werden könnten, gelte es zu beachten, dass Deutschland und der EU andere Mittel zur Verfügung stünden, um den Druck auf Russland zu erhöhen. Etwa durch die Lieferung weitreichender Waffen wie Taurus-Marschflugkörper, die durch den Beschuss wichtiger Energieinfrastruktur tief im russischen Hinterland die russische Wirtschaftsleistung spürbar einschränken könnten. Eine mögliche VN-Friedensmission in der Ukraine sei „[...] diskreditiert durch die Erfahrungen zwischen 2014 und 2025", sagte Professor Heinemann-Grüder zum Schluss des Gespräches.
Prof. Dr. Heinemann-Grüder auf Bayern 2: „Der Preis des Krieges ist auch in Russland zu spüren" Prof. Dr. Heinemann-Grüder auf Bayern 2: „Der Preis des Krieges ist auch in Russland zu spüren"
Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder fasste am 20. August in der Sendung Die Welt am Morgen des Radiosenders Bayern 2 die Zukunftsszenarien für einen möglichen Frieden in der Ukraine zusammen.
Politikwissenschaftler und Sicherheitsexperte Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder.
© Andreas Heinemann-Grüder
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen
Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.
Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder ist Senior Fellow beim CASSIS, außerplanmäßiger Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bonn sowie Senior Researcher am Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC)