20. August 2025

Interview von Prof. Dr. Heinemann-Grüder zur Zukunft der Ukraine erscheint im Oberbayerischen Volksblatt Interview von Prof. Dr. Heinemann-Grüder zur Zukunft der Ukraine erscheint im Oberbayerischen Volksblatt

Am 19. August gab Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder dem zum Oberbayerischen Volksblatt gehörigen Ableger OVB Heimatzeitungen ein Interview mit dem Titel „Für Truppen fehlt der Wille". Im Gespräch untersuchte Prof. Dr. Heinemann-Grüder mögliche Szenarien für die Zukunft der Ukraine im Falle eines Waffenstillstands- bzw. Friedensabkommens mit Russland.

Die Flagge der Ukraine.
Die Flagge der Ukraine. © Rawpixel
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Prof. Dr. Heinemann-Grüder äußerte sich zunächst zu der Frage, inwiefern westliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine aktuell realistisch sind. Der Konfliktforscher und Experte für bewaffnete Konflikte im postsowjetischen Raum erinnerte daran, dass die USA eine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO bereits ausgeschlossen haben. Zudem hätten weder die Amerikaner noch die Europäer die Bereitschaft, eine mögliche Eslakation mit Russland durch den Einsatz eigener Bodentruppen in der Ukraine zu riskieren. Folglich erklärte Professor Heinemann-Grüder, dass die Friedenssicherung in der Ukraine am ehesten mittels Maßnahmen erfolgen könne, die auf russischer Seite nicht als direkte Bedrohung für die eigene Sicherheit wahrgenommen werden. Etwa anhand der Einrichtung einer Pufferzone westlich und östlich der Frontlinie, durch Flugverbotszonen und ebenfalls mittels der Entsendung einer VN-Mission. Letztere, nach Auffassung des Sicherheitsexperten, stelle derzeit die „einzige Alternative" zu einem europäischen Friedenseinsatz in der Ukraine dar, und könne womöglich die Entsendung deutscher Truppen beinhalten. 

Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder ist Senior Fellow beim CASSIS, außerplanmäßiger Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bonn sowie Senior Researcher am Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC)

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