Vom 7. bis 8. März 2025 findet im Haus Venusberg in Bonn ein Workshop für deutsche und französische Doktorand*innen statt, der die Rolle Deutschlands und Frankreich als Gestaltungskraft der EU unter die Lupe nimmt und sie im Kontext der Umwälzungen der letzten Jahre hinterfragt. Der Workshop wird vom CASSIS in Kooperation mit dem Centre d’excellence Jean Monnet an der Universität Straßburg organisiert. Er ist Teil des von Prof. Dr. Wolfram Hilz geleiteten interdisziplinären CASSIS-Forschungsvorhabens „Europas zukünftige Ordnungen – Europa in den künftigen internationalen Ordnungen“.
Der Workshop geht vom Postulat aus, dass die von Ivan Krastev beschworene „Dämmerung Europas“ ein Mythos ist. Die EU ist eine Lerngemeinschaft: Hierin besteht ihre Handlungsfähigkeit. Handlungsfähig kann sie allerdings nur dann sein, wenn große und einflussreiche Staaten in Führung gehen. Die Geschichte der europäischen Integration zeigt, dass Deutschland und Frankreich in den meisten Fällen diese Rolle gespielt haben. Im Zuge des Krieges gegen die Ukraine wurde von vielen Seiten behauptet, das Gravitationszentrum der EU verschiebe sich nach Osten; Die Zukunft Europas liege in den Händen anderer Länder. Der Workshop nimmt sich vor, diese These auf den Prüfstand zu stellen und die Rolle Deutschlands und Frankreichs als Gestaltungskraft der EU zu hinterfragen.