Neue Kultur-Technologien? Multikulturelle Perspektiven auf die Digitalisierung von Erinnerungskulturen

21. September 2022, 18:30 - 20:00 Uhr

Teilnahme in Präsenz, nach Anmeldung

Hat die Digitalisierung verändert, wie wir uns persönlich und kollektiv erinnern? Durch ihre Allgegenwärtigkeit scheinen digitale Anwendungen und Infrastrukturen Erinnerungskulturen und -praktiken weltweit umzukrempeln. Mobile Geräte und Cloud-Dienste ermöglichen es Einzelpersonen, überall und jederzeit auf Bilder, Texte und Videoaufnahmen aus der Vergangenheit zuzugreifen. Sammlungen werden digitalisiert und zugänglicher gemacht. In der Corona-Pandemie offerierten Museen virtuelle Führungen. Auch Regierungen setzen zunehmend digitale Instrumente ein, um autoritatives Kulturerbe und öffentliche Diskurse über Identität und Geschichte zu gestalten.
Die Digitalisierung erleichtert nicht nur die Vielfalt der Erinnerungen und Stimmen. Sie stellt auch Konventionen in Frage. Mit welchen Folgen der Schnittpunkt zwischen Technologie und Kultur in Bewegung geraten ist, lässt sich am besten durch einen Vergleich von Erinnerungskulturen in unterschiedlichen Gesellschaften in Asien, Afrika und Europa diskutieren. Wie verändert sich die persönliche Erinnerungsfähigkeit und welche Materialien werden neu und anders fürs Erinnern zugänglich? Welchen Einfluss haben Plattformen und Soziale Medien auf Erinnerungsformen im ländlichen Afrika oder hyperurbanen China? Wie unterscheidet sich die digitale Kreativität beim Erinnern in Europa und Afrika? Wie ermöglichen digitale Werkzeuge die Wahrnehmung von Alltagskulturen einerseits und globale Zusammenhänge wie Kolonialisierung, Klimawandel und Geopolitik andererseits? Gestaltet sich der Zusammenhang zwischen Erinnerungskulturen und Digitaltechnologien ganz unterschiedlich oder ähnlich in afrikanischen, europäischen und asiatischen Ländern?

Die Veranstaltung wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Academy of International Affairs NRW und der Friedrich Ebert Stiftung.

Neue Kultur-Technologien
© CASSIS

Ablauf

Grußwort

Prof. Dr. Matthias Becher
Universität Bonn, Co-Sprecher TRA5
 
Teilnehmer

Prof. Dr. Paul Basu
Universität Bonn

Lydia Leipert
Bayerischer Rundfunk

Prof. Dr. Guobin Yang
Universität Pennsylvania
 
Moderation

Prof. Dr. Sophie Elpers
Universität Antwerpen

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