Medienberichten zufolge unterbreitete Russlands Präsident Wladimir Putin ein Friedensangebot an Trump, mit der Bedingung, dass die Ukraine den gesamten Donbass an Russland abtritt. Währenddessen erwähnt der US-Präsident Sicherheitsgarantien für die Ukraine, die auf derselben Logik beruhen wie die Beistandsverpflichtung in Artikel 5 des Nordatlantikvertrages, ohne dabei eine Mitgliedschaft Kiews in der NATO in Aussicht zu stellen.
Aus Perspektive von Dr. Weber befindet sich unter diesen Bedingungen ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine in größerer Nähe, auch wenn zahlreiche Hürden noch überwunden werden müssten. Vor dem Hintergrund der immensen ukrainischen Verluste stelle etwa für Ukraines Präsident Selenskyj eine Abtretung des gesamten Donbass an Russland eine innenpolitische Herausforderung dar. Dr. Weber merkte allerdings an, dass ein mögliches Friedensabkommen für die Ukraine so oder so ungerecht sein wird, da es den westlichen Mächten derzeit um „Schadensbegrenzung" gehe. Folglich erweise sich ein ungerechter Frieden immer noch wünscheswerter als eine Fortsetzung russischer Luftangriffe gegen Städte und militärische Stellungen der Ukraine, so Dr. Weber.
Hinsichtlich der Ausgestaltung einer möglichen Friedensordnung in der Ukraine verwies der Sicherheitsexperte auf die langjährige Erfahrung von Friedenseinsätzen der Vereinten Nationen. Blauhelme aus Staaten, die nicht direkt an der Bewaffnung der Ukraine beteiligt sind, könnten die zukünftige Nachkriegsgrenze zwischen der Ukraine und Russland mit dem Ziel überwachen, neue, mögliche Angriffe der russischen Streitkräfte zu unterbinden. Als direkte Unterstützer der Ukraine seien die europäischen Staaten zu einem solchen Friedenseinsatz in der Ukraine weniger gut geeignet, fasste Dr. Weber zusammen.