Prof. Dr. Kronenberg kritisierte, dass Merz die Gelegenheit zur Aufklärung und Rechtfertigung kontroverser politischer Aspekte habe verstreichen lassen und seine Rede rhetorisch schwach und wenig kraftvoll ausgefallen sei. Zum Rentenkonflikt als zentralem Koalitionsstreitpunkt schwieg Merz vollständig. Zudem zeige sich ein Wandel in seiner Rhetorik: Während des Wahlkampfs versprach er rasche Reformen im Gegensatz zu seiner Vorgängerregierung, nun spreche er selbst von langwierigen Prozessen und signalisiere eine Verlangsamung.
Prof. Dr. Kronenberg betonte die zentrale Bedeutung von Rhetorik, die Merz derzeit vermissen lasse: Sie sei essenziell, um Bürgern und Bürgerinnen die Komplexität politischer Prozesse zu erklären und Vertrauen aufzubauen. In der Außenpolitik kommuniziere Merz hingegen effektiver und habe Zugänge zu international wichtigen Playern geschaffen.