Deutsch-Französischer Strategischer Dialog: Gemeinsames Engagement in Westafrika?

29. November 2022, 18:30 - 20:00 Uhr

Teilnahme via Zoom

Der im August 2022 angekündigte Rückzug Frankreichs aus der fast zehnjährigen militärischen Operation Barkhane in der afrikanischen Sahelzone, der mit dem Abzug der französischen Truppen aus Mali einhergeht, hat nicht nur weitreichende Folgen für die fünf Staaten Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien und Niger, deren Sicherheitsstrukturen weiterhin prekär sind, sondern auch für die deutsch-französische und innereuropäische Sicherheitskooperationen.

Die Abwendung eines Sicherheitsvakuums in der Region ist für die europäische Gemeinschaft von gemeinsamen Interesse. Während des Einsatzes wurden jedoch die teilweise diametralen Ausrichtungen der militärischen Kulturen Deutschlands und Frankreichs deutlich und führten zu ungelösten Konflikten, die auch weitreichende Implikationen für zukünftige sicherheitspolitische Kooperationen besitzen.

Die EU versucht ihre geopolitische Rolle in der Sahelzone gegenüber der Großmächte China und Russland zu behaupten. China sucht Ressourcen und Absatzmärkte, möchte Investitionsmöglichkeiten kreieren und engagiert sich somit militärisch in der Sahelzone. Russland und die Türkei verfolgen ein wirtschaftspolitisches Interesse, agieren deshalb auf militärischer Ebene. Hinzu kommt, dass die Türkei und diverse arabische Staaten ansässige religions- und kulturpolitische, konservative muslimische Kräfte unterstützen. Insofern lohnt sich ein genauerer Blick auf die Sahelzone, an deren Zukunft so viele wegweisende Fragen der europäischen Sicherheitslage geknüpft sind.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS), der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, dem Ernst Robert Curtius Zentrum (CERC) und dem Institut Français Bonn.

Die Veranstaltung wird simultan auf deutsch-französisch verdolmetscht.

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© CASSIS

Ablauf

Begrüßung:
Iris B. Müller MBA

Im Gespräch:
Jo Holden
Direktor Westafrika der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Dakar

Dr. Maria Ayuk
Bonn Sustainable Development Goals Fellow, Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies

Elie Tenenbaum
Leiter des Zentrums für Sicherheitsstudien des Französischen Instituts für Internationale Beziehungen

Moderation:
Andreas Noll
Deutschlandfunk


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