Der Analyse von Dr. Weber zu entnehmen, werde das Treffen zwischen Trump und Putin nicht zu nennenswerten Folgen für den weiteren Verlauf des Ukrainekrieges führen. Aus Sicht des Politikwissenschaftlers habe Trump sich von Putin schmeicheln lassen und ihn nicht zu Kompromissen zwingen können. Der russische Präsident sei als den eigentlichen Gewinner aus dem Treffen hervorgegangen, da „[...] die Zeit weiter für die russische Seite arbeite", so Dr. Weber. Weder Russland, noch die USA würden im Nachgang des Treffens von ihren ursprünglichen Grundhaltungen zum Ukrainekrieg abrücken. Laut Dr. Weber werde Russland weiter sein ursprüngliches Ziel verfolgen, „Fakten zu schaffen", indem es möglichst viele Territorien der Ukraine einnimmt, bevor ein hypothetischer Waffenstillstand eintritt. Die USA, analysierte Dr. Weber, wollen weiterhin den Ukrainekrieg schnellstmöglich beenden und lehnen nach wie vor eine direkte Finanzierung der ukrainischen Kriegsanstrengungen ab. Zum Schluss des Interviews erklärte Dr. Weber, dass die derzeitige Haltung der USA die allgemeine Lage der NATO erschwert, da hinsichtlich des langfristigen Vertrauens der USA in der NATO Zweifel bestünden. Noch sei unklar, ob das westliche Verteidigungsbündnis seine „inhaltliche Substanz" behalten könne.
Dr. Joachim Weber bei n-tv zum Alaska-Treffen zwischen Trump und Putin Dr. Joachim Weber bei n-tv zum Alaska-Treffen zwischen Trump und Putin
„Die Zeit arbeitet weiter für die russische Seite"
Am 16. August erklärte der Politikwissenschaftler und Sicherheitsexperte Dr. Joachim Weber im Gespräch mit n-tv den Nachgang des am Freitag abgehaltenen Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatsoberhaupt Wladimir Putin in Alaska. Der Experte für strategische Vorausschau gab ebenfalls Prognosen über den weiteren Verlauf des Ukrainekrieges.
Dr. Joachim Weber im Gespräch mit n-tv am 16. August 2025.
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Dr. Joachim Weber ist Senior Fellow für Strategische Vorausschau und Risikoanalyse am CASSIS