Sicherheitskomplex Europa-Afrika

Afrika wird aufgrund seiner zunehmenden geopolitischen Bedeutung und in Verbindung mit wachsenden strategischen Unsicherheiten in den kommenden Jahren verstärkt in den Fokus der Weltpolitik rücken. Dürren, Überschwemmungen, Wüstenbildungen und andere Auswirkungen des Klimawandels werden in noch zunehmendem Maße zu Existenzunsicherheiten, sozialen Spannungen und Massenmigration führen. Die klimatischen Gefahren beeinflussen den Ausbruch von Konflikten, die Stärkung extremistischer, bewaffneter Gruppierungen und haben Auswirkungen auf die weltweite Ernährungssicherheit. Die Corona-Pandemie hat die angespannte Situation in Afrika nochmals drastisch verschärft.

Die deutsche und europäische Außen- und Sicherheitspolitik wird in den kommenden Jahren in noch stärkerem Ausmaß als bisher gefordert sein, Antworten auf die mit den Entwicklungen des afrikanischen Kontinents verbundenen Fragen zu finden. Für die Europäische Union geht es insbesondere darum, gemeinsam mit den afrikanischen Partnern den Herausforderungen im Zusammenhang mit Armut, Hunger, Sicherheit sowie Klima- und Umweltfragen zu begegnen. Dies kann nur gelingen, wenn das Prinzip „African Ownership“ weiter gestärkt und regionale Sicherheitsarchitekturen wie die Initiative zu "Nachhaltigkeit, Stabilität und Sicherheit in Afrika" und der „Euro-Afrikanische Dialog zu Migration und Entwicklung“ ausgebaut werden.

Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsschwerpunktes „Sicherheitskomplex Europa-Afrika“ werden traditionelle und nicht-traditionelle Sicherheitsherausforderungen identifiziert und in ihren operativen Konsequenzen für die Europäische Union und die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik analysiert. Dabei werden unter Einbindung nationaler und internationaler Partnereinrichtungen sowohl die jeweils anderen Sichtweisen auf die Problemkonstellationen identifiziert, um anschließend ausgewählte Teilaspekte gemeinsamer Sicherheitsherausforderungen zu bearbeiten. U.a. soll eine strategische Landkarte der für die Europäische Union und für die deutsche Außenpolitik relevanten Themen vor dem Hintergrund der Entwicklung Afrikas entworfen werden. Ziel ist außerdem der Aufbau eines Forschungsnetzwerkes, das einem nachhaltigen Wissenstransfer zwischen Afrika und Europa zugutekommt.


Leitung

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Prof. Dr. Wolfram Hilz

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Prof. Dr. Ulrich Schlie


Forschungsprojekte

Afrika als strategisches Thema europäischer Sicherheit (Kooperation mit dem GCMC Garmisch-Partenkirchen)

Weitere Informationen zum Projekt werden in Kürze durch die Henry-Kissinger-Professur bereitgestellt.


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