Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder zur Wiederaufnahme von US-amerikanischen Waffenlieferungen an die Ukraine Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder zur Wiederaufnahme von US-amerikanischen Waffenlieferungen an die Ukraine

Professor Heinemann-Grüder untersuchte die Hintergründe zum Besuch des NATO-Generalsekretärs Mark Rutte im Oval Office bei Donald Trump. Im Zuge des Gesprächs mit Rutte hatte Trump gedroht, gegen Russlands Verbündete China und Indien Strafzölle in Höhe von 100 Prozent zu verhängen, falls diese ihre Unterstützung Russlands aufrechterhalten. Ferner hatte der US-Präsident gebilligt, dass europäische Staaten US-Waffensysteme kaufen und diese an die Ukraine liefern dürfen. Laut Prof. Dr. Heinemann-Grüder deute Trumps Kurswechsel bezüglich des US-amerikanischen Engagements im Ukrainekrieg darauf hin, dass Trump Wladimir Putin zur Aufnahme von Friedensverhandlungen zwingen wolle. Allerdings handle es sich hierbei nicht um einen „fundamentalen Kurswechsel", da die europäischen Staaten weiter für die Finanzierung der ukrainischen Kriegsanstrengungen aufkommen müssen und wirksamere Sanktionen gegen Russland, insbesondere gegen russische Exportunternehmen, von den USA bewusst unterlassen werden. Ferner sei die von Trump an China und Indien gegebene Frist von 50 Tagen bis zur Aktivierung der Strafzölle ein Zeichen des Entgegenkommens an Putin, so Professor Heinemann-Grüder. Die Frist gebe Putin genug Zeit, um Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter eskalieren zu lassen. Für den Politikwissenschaftler sei dagegen „entscheidend, wie Indien und China den Druck von Trump an Putin übertragen". Insbesondere Indien könne Russland zur Aufnahme von Friedensverhandlungen bewegen, indem es dessen Ölimporte aus Russland durch Importe aus Venezuela, Saudi-Arabien und anderen OPEC-Mitgliedsstaaten ersetzt, was die Wirtschaftskraft Russlands signifikant schwäche.