Im Vorfeld des EPG-Gipfels in Kopenhagen äußerte Dr. Joachim Weber Kritik an der bislang zögerlichen Haltung der EU beim Aufbau eines effektiven Drohnenabwehrsystems. Zwar hätten Emmanuel Macron und andere europäische Staatschefs das Thema inzwischen priorisiert, doch zeigten Vorfälle wie jüngste Luftraumverletzungen über Polen die Dringlichkeit entschlossenen Handelns besonders an der Ostflanke Europas.
Dr. Weber warnte vor starren "Drohnenwällen" und plädierte für flexible Systeme, die sich an unterschiedliche Bedrohungsrichtungen anpassen könnten. Mit Blick auf Deutschland sprach er über aktuelle Pläne zur Errichtung eines Drohnenabwehrzentrums und die mögliche Erweiterung der Befugnisse der Bundeswehr zum Abschuss feindlicher Drohnen. Juristische und organisatorische Reformen müssten dabei eng mit der technischen Beschaffung verknüpft werden. Zugleich sei noch zu klären, wer im Falle eines Abschusses für potentielle Schäden an Eigentum und Personen haftet. Nur eine europäisch abgestimmte Strategie könne nachhaltigen Schutz gewährleisten.