In einem Gastbeitrag für die „Welt“ geht Prof. Dr. Jochen Sautermeister, Professor für Moraltheologie an der Universität Bonn, auf die drängenden Herausforderungen der kommenden Bundesregierung ein. Er betont die Notwendigkeit massiver Investitionen in die deutsche Verteidigungs- und Bündnisfähigkeit sowie in die Infrastruktur, um den aktuellen Krisen und der geopolitischen Unsicherheit zu begegnen. Gleichzeitig warnt Sautermeister vor der Gefahr politischer Polarisierung und sozialen Gräben, die durch die politischen und gesellschaftlichen Spannungen verstärkt werden könnten. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Rolle der Kirchen in der politischen Diskussion, insbesondere in Bezug auf die Migrationspolitik und ihre kritische Haltung gegenüber den Plänen der Union. Sautermeister fordert ein Umdenken im Verhältnis von Kirche und Politik, um den epochalen Herausforderungen gemeinsam begegnen zu können.
Prof. Dr. Sautermeister: Schulterschluss von Politik und Kirche Prof. Dr. Sautermeister: Schulterschluss von Politik und Kirche
Die geostrategischen und innenpolitischen Herausforderungen, vor denen Deutschland steht, haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Mit der Bedrohung durch Putins Expansion und der disruptiven Politik von Donald Trump ist ein neuer politischer Handlungsdruck entstanden. In diesem Kontext haben CDU/CSU und SPD ein weitreichendes Sondervermögen von bis zu 900 Milliarden Euro beschlossen, um die Verteidigungs- und Bündnisfähigkeit Deutschlands zu stärken und die marode Infrastruktur zu sanieren. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie der politische und gesellschaftliche Umgang mit diesen Veränderungen und Herausforderungen gestaltet werden kann – insbesondere in Bezug auf die soziale Absicherung und die politische Rolle der Kirchen.