In einem Artikel analysiert der Sicherheits- und Strategieforscher Professor Ulrich Schlie die geopolitische Lage im Südkaukasus und die potenziellen Ambitionen Russlands in dieser Region. Er hebt hervor, dass die Schwächung Russlands durch den Verlust von Einfluss in Syrien sowie die jüngsten Ereignisse in Armenien und Aserbaidschan die regionale Dynamik verändert haben. Schlie warnt jedoch, dass Russland nicht vollständig aus der Region zurückgezogen ist und dass die geopolitische Ausrichtung des Südkaukasus noch immer unklar ist. Besonders im Hinblick auf Georgien und die zunehmende Einflussnahme der Türkei könnte Russland versuchen, diese Unsicherheiten zu seinem Vorteil zu nutzen. Schlie empfiehlt, dass Deutschland seine Aufmerksamkeit verstärkt auf diese strategisch wichtige Region richten sollte, um eine mögliche Eskalation der Situation zu verhindern.
Prof. Dr. Schlie zum Russland-Ukraine-Krieg Prof. Dr. Schlie zum Russland-Ukraine-Krieg
Die geopolitische Lage im Südkaukasus ist seit Jahren von Spannungen und ungelösten Konflikten geprägt, insbesondere zwischen Armenien und Aserbaidschan. Während der Krieg in der Ukraine weiterhin im Vordergrund der internationalen Aufmerksamkeit steht, richtet Russlands Präsident Wladimir Putin zunehmend den Blick auf die "vergessenen" Konflikte dieser Region. Inmitten der angespannten Lage im Südkaukasus und dem brüchigen Frieden zwischen Armenien und Aserbaidschan stellt sich die Frage, ob Russland versuchen wird, seinen Einfluss dort auszubauen, insbesondere im Kontext der geopolitischen Umbrüche in der Region.
Prof. Dr. Ulrich Schlie ist Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS)
Henry-Kissinger-Professor für Sicherheits- und Strategieforschung am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie Joint Research Professor an der School of International Relations, University of St Andrews