15. Mai 2025

Ukraine-Gespräche in Istanbul: Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder analysiert diplomatische Dynamiken Ukraine-Gespräche in Istanbul: Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder analysiert diplomatische Dynamiken

Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder (CASSIS) bewertet die Ukraine-Gespräche in Istanbul als taktisches Manöver Russlands. Er sieht darin keinen echten Verhandlungswillen, sondern den Versuch, Zeit zu gewinnen und den Westen zu spalten.

Ukraine-Gespräche in Istanbul: Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder analysiert diplomatische Dynamiken
Ukraine-Gespräche in Istanbul: Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder analysiert diplomatische Dynamiken © WDR
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Im Interview mit dem WDR äußert sich Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder, Politikwissenschaftler am Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) der Universität Bonn, zu den aktuellen Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul.WDR

Heinemann-Grüder zeigt sich wenig überrascht über die Abwesenheit von Präsident Putin bei den Gesprächen. Seiner Einschätzung nach dient das Treffen eher der Zeitgewinnung für Russland, um strategische Vorteile auf dem Schlachtfeld zu sichern und den Westen zu spalten.WDR

Der Experte betont, dass die Gespräche auf niedriger Ebene fortgesetzt werden müssten, um mögliche Übereinkünfte zu finden, die Vertrauen schaffen könnten.

Andreas Heinemann-Grüder ist Senior Fellow beim CASSIS und außerplanmäßiger Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bonn. Seine Forschungsschwerpunkte sind Politik und Konflikte im postsowjetischen Raum, vergleichender Föderalismus, das Wiederaufleben des Autoritarismus und gewaltsame politische Krisen mit irregulären bewaffneten Gruppen.
Zuvor hat er an der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Duke University in North Carolina, der University of Pennsylvania und der Universität zu Köln gelehrt. Heinemann-Grüder hat das Bundeskanzleramt, das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und das Verteidigungsministerium sowie den Deutschen Bundestag, das Europäische Parlament, die OSZE, die NATO und den EU-Stabilitätspakt für Südosteuropa politisch beraten. Feldforschungen führte er unter anderem in den baltischen Staaten, Bosnien-Herzegowina, Kolumbien, Indien, Kosovo, Kirgisistan, Myanmar, Nigeria, Russland, den Philippinen, Südsudan, Spanien, Tadschikistan, Ukraine und Usbekistan durch. Heinemann-Grüder studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik an der Freien Universität Berlin und absolvierte ein Postgraduiertenstudium an der Lomonossow-Universität in Moskau. Er promovierte 1989 an der Freien Universität Berlin und habilitierte sich 1999 an der Humboldt-Universität. Er ist Mitglied des Beirats der Bundesregierung für zivile Konfliktprävention und Friedensförderung.

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