Dr. Frank Umbach verwies zu Beginn des Schaltgespräches auf die vergangenen Besuche des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau. Diese seien als Sinnbild für eine „Unprofessionalität der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik" zu verstehen, da Witkoff ohne eigenen Dolmetscher nach Moskau gereist sei, und folglich aufgrund falscher Übersetzungen Donald Trump mit Fehlinformationen versorgt habe. Daher habe Trump laut dem Dr. Umbach fälschlicherweise erwartet, dass Wladimir Putin zu einem lokalen Rückzug der russischen Armee aus dem Donbass bereit sei.
Hinsichtlich einer diplomatischen Lösung des Ukrainekrieges zeigte sich Dr. Umbach skeptisch. Russland schließe bilaterale Treffen mit der Ukraine unterhalb der präsidialen Ebene aus und sei nach wie vor nicht bereit, seine Kriegsziele aufzugeben oder gar einzuschränken. Der Krieg in der Ukraine könne vielmehr durch eine Stärkung der militärischen Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte beendet werden, so Dr. Umbach, der auf Clausewitz verwies. Wenn Kriegsziele durch die Politik festgelegt werden, müsse die Politik den Militärs „[...] militärstrategische Instrumente in die Hand geben [...]", um ebenjene Kriegsziele auch zu erreichen.