Es sei sehr wahrscheinlich, dass es sich um russische Geräte handelt, die als politisches Signal auf die angekündigte Beschaffung weitreichender Distanzwaffen durch die dänische Regierung zu verstehen sein könnten. Die Bedrohung durch Drohnen sei in Europa dabei jedoch nichts Neues: Auch in Deutschland wurden in den vergangenen Jahren vermehrt unbekannte Fluggeräte über Bundeswehr-Anlagen und einschlägigen Bundesbehörden gesichtet.
Für die Drohnenabwehr seien realistische Handlungsmöglichkeiten dabei schwierig: Das unbemerkte Eindringen vergleichbarer Drohnen, so Dr. Weber, erkläre sich durch die Möglichkeit des Tiefflugs unterhalb der Radarabdeckung. Nach dem Aufsteigen der Drohnen sei ein gezielter Abschuss oftmals riskant und erfordere aufwendige Technik, während elektronische Störsysteme bei militärischen Drohnen oftmals fehlschlagen würden.
Durch jahrelange Vernachlässigung ist Deutschlands Drohnen-Kapazitäten derzeit defizitär: Von den rund 618 Bundeswehrdrohnen sind lediglich 5 bewaffnungsfähig. Durch die neue Bedrohungslage sei es nun an der Zeit, auch innerhalb der NATO und EU-Grenzen verstärkt zu reagieren sowie potentielle rechtliche Hürden für Verteidigungsmaßnahmen abzubauen. Einige eindringende Drohnen sollten gesichert, ihre Herkunft geprüft und diplomatische Konsequenzen gezogen werden.