PD Dr. Nötzold betonte, dass die ambitionierten Ziele der Strategie sowohl realistisch als auch notwendig sind. Angesichts realer und wachsender Bedrohungen sei es essenziell, Deutschlands Weltraumsysteme effektiv schützen und verteidigen zu können. Als Voraussetzungen für glaubwürdige Abschreckung im All hob PD Dr. Nötzold die Bedeutung eines umfassenden Lagebildes (Space Domain Awareness) sowie die Notwendigkeit defensiver und offensiver Wirkmechanismen hervor. Für offensive Mechanismen werde Deutschland dabei in Zukunft auf nicht-kinetische Maßnahmen wie elektromagnetische Störsignale oder Laser, um zusätzlichen Weltraumschrott zu vermeiden.
Im Hinblick auf die internationalen Entwicklungen unterstrich sie, dass bestehende Systemkonflikte zwischen Großmächten wie den USA, China und Russland bereits jetzt zu einem Wettrüsten im All führen würden. Insbesondere das Stören von GPS-Signalen sei bereits im Ostbaltikum und in Ostpolen zu beobachten.
Der Ausfall von Weltraumsystemen hätte weitreichende Folgen, die weit über Navigation und Wettervorhersage hinausgehen: Auch Logistik, Luftverkehr, Energieversorgung sowie das Finanzwesen hängen kritisch von weltraumbasierter Infrastruktur ab.