Im Interview unterstrich Prof. Dr. Kronenberg zunächst, dass der von Bundeskanzler Friedrich Merz versprochene Politikwechsel nach lediglich 100 Tagen schwarz-roter Regierungskoalition nur schwer eintreten könne. Es lasse sich erst „nach einem Jahr angemessen Bilanz ziehen", so der Politikwissenschaftler. Er erklärte im weiteren Gesprächsverlauf, dass Merz zwar viele Erwartungen geweckt, diese aber nicht immer erfüllt habe, was Konflikte zwischen dem Kanzleramt und der CDU-Bundestagsfraktion entstehen ließ. Aus Sicht von Prof. Dr. Kronenberg stellen zurzeit die gegenwärtigen Spannungen zwischen dem Bundeskanzler und der Fraktion für Friedrich Merz die größte innenpolitische Bedrohung für die Stabilität seiner Kanzlerschaft dar: „Beim Einbinden der Fraktion hat er erheblichen Lernbedarf“, fasste Prof. Dr. Kronenberg zusammen.
Prof. Dr. Volker Kronenberg zieht im Interview mit Focus Online eine Zwischenbilanz der schwarzen-roten Koalition Prof. Dr. Volker Kronenberg zieht im Interview mit Focus Online eine Zwischenbilanz der schwarz-roten Koalition
Am 13. August führte Prof. Dr. Volker Kronenberg ein Interview mit der Nachrichtenseite Focus Online über den Zwischenstand der schwarz-roten Regierungskoalition, die vor 100 Tagen, am 6. Mai 2025, ihre Arbeit aufnahm.
Bundeskanzler Friedrich Merz und Vizekanzler Lars Klingbeil während der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages der 21. Wahlperiode des Bundestages am 5. Mai 2025.
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Prof. Dr. Volker Kronenberg ist Sprecher und Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) sowie Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Bonn