Im Interview mit dem NDR spricht Ulrich Schlie über die Zukunftsperspektiven der Ukraine in nordatlantischen Sicherheitsstrukturen. Diese stehen im Spannungsverhältnis zwischen der Bekennung der europäischen Außenministerinnen und Außenminister zur Unterstützung der Ukraine und des Alleingangs der Trump Administration in Verhandlungen mit Russland.
Für Ulrich Schlie ist es unabdingbar, dass die EU in der Sicherheitspolitik präsent und handlungsfähig bleibt, unabhängig davon, was in Washington entschieden wird. Eine vereinigte EU, die sich hinter die Ukraine stellt, ist eine notwendige Bedingung, um die Ukraine baldmöglich in euro-atlantische Strukturen (insbesondere im Bereich der Sicherheit) aufzunehmen.
Eine Einigung zwischen Russland und den USA, über die Köpfe der Ukraine und Europas getroffen, wäre ein verheerendes Signal für die transatlantische Allianz und käme einem Diktatfrieden gleich. Je eindeutiger und einheitlicher sich die EU an die Seite der Ukraine stellt, desto klarer ist das Signal an die USA, dasselbe zu tun und sich wieder zur NATO zu bekennen. Da Donald Trump auch für seine abrupten politischen Kurswechsel bekannt ist, sollte dies zur Zeit der aktuellen Administration nicht ausgeschlossen werden.