Umbach stellte fest, dass das Engagement grundsätzlich stark sei, in den letzten Jahren jedoch eine deutliche Verlangsamung bei der Bekämpfung der Klimaerwärmung zu beobachten sei. Die realen energiepolitischen Trends ließen aus seiner Sicht zwar nie erwarten, dass das 1,5- oder 2-Grad-Ziel erreichbar sei; mittlerweile habe die Diskrepanz zwischen klimapolitischen Zielen und globaler Energieentwicklung jedoch noch weiter zugenommen.
Umbach hob das Janus-Gesicht Chinas hervor: Einerseits investiere China massiv in erneuerbare Energien, andererseits setze es parallel auf einen starken Ausbau der Kohle- und Ölindustrie und verursache weltweit die höchsten Emissionen. Die Förderung regenerativer Energien in China sei dabei weniger das Resultat klimapolitischer Überzeugungen, sondern entspringe einer industriepolitischen Strategie. Europa zeige nach wie vor die ambitioniertesten Klimaschutzprogramme, während die USA ihren Fokus auf fossile Energieträger verstärkten und den globalen Klimazielen entgegenstünden.
Zur öffentlichen Wahrnehmung betonte Umbach die Diskrepanz zwischen dem hohen Mitteleinsatz und den erzielten Ergebnissen. Allein in Deutschland seien seit 2000 rund 1,6 Billionen Euro investiert worden; Erfolge seien dabei aber nur bescheiden ausgefallen. Weltweit mangele es bei klimapolitischen Programmen an Energie- und Kosteneffizienz. Umbach wies zudem auf den enormen Rohstoffbedarf der Energiewende hin, etwa für Kupfer, der bislang nur unzureichend in der politischen Debatte berücksichtigt werde.