Das Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) der Universität Bonn war gemeinsam mit dem Energiewirtschaftlichen Institut (EWI) der Universität zu Köln an einer Analyse beteiligt, die sich mit den Wasserstoffzielen der EU für das Jahr 2030 befasst. Laut der Untersuchung, die im Rahmen des Projekts „H2 Reality Check“ entstand, seien die ambitionierten Pläne der EU – darunter der Aufbau von 40 Gigawatt Elektrolysekapazität und die Produktion bzw. der Import von jeweils 10 Millionen Tonnen grünem Wasserstoff – unter den derzeitigen Rahmenbedingungen kaum realistisch umsetzbar.
Die Analyse nennt als zentrale Hürden unter anderem hohe Herstellungskosten, mangelnde Investitionsbereitschaft, schleppenden Infrastrukturausbau sowie geopolitische Unsicherheiten. Besonders problematisch sei die wachsende Abhängigkeit von Importen aus Ländern wie China. Die Studienautoren fordern deshalb eine pragmatische und realitätsnahe Anpassung der Wasserstoffstrategie, um die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Risiken besser abzufedern.