21. November 2025

Dr. Joachim Weber bei Phoenix vor ort zum russisch-amerikanischen 28-Punkte-Plan für die Ukraine Dr. Joachim Weber bei Phoenix vor ort zum russisch-amerikanischen 28-Punkte-Plan für die Ukraine

Am 21. November bewertete Dr. Joachim Weber den russisch-amerikanischen 28-Punkte-Plan zur Beendigung des Krieges in der Ukraine bei Phoenix vor ort.

Dr. Joachim Weber bei Phoenix vor ort.
Dr. Joachim Weber bei Phoenix vor ort. © CASSIS
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Nach einer genaueren Lektüre des Entwurfs zeigt sich der Experte vorsichtig optimistisch, da er darin weitreichende Zugeständnisse Russlands im Vergleich zur bisherigen Haltung erkennt. So verzichte Moskau im Papier auf Forderungen nach einem Regierungswechsel in Kiew, fordere nicht länger eine vollständiger Anerkennung aller vier annektierten Oblaste und zeige sich bereit, 100 Milliarden Euro aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten für einen Wiederaufbau-Fonds der Ukraine bereitzustellen. Auch eine EU-Mitgliedschaft Kiews werde nicht mehr dezidiert ausgeschlossen.

Dr. Weber betonte zugleich, dass die Umsetzung dieser Zugeständnisse entscheidend sei und zentrale russische Forderungen, etwa die Reduzierung der ukrainischen Armee und der Ausschluss einer NATO-Mitgliedschaft, fortbestünden. Kritisch merkte er an, dass Europa bei den Verhandlungen erneut übergangen worden sei und dennoch die Hauptlast trage, indem es den ukrainischen Staatshaushalt und die Militärhilfen finanziere und künftig maßgeblich in den Wiederaufbau investieren werde. 

Abschließend ordnete er den Plan als ersten „verhandelbaren“ Entwurf ein, der noch erhebliche Klärungsbedarfe bei Sicherheitsgarantien und Detailfragen lasse. Dr. Weber plädierte dafür, den Vorschlag ernst zu nehmen und als Chance für weitere Gespräche zu nutzen.

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Dr. Joachim Weber ist Senior Fellow für Strategische Vorausschau und Risikoanalyse am CASSIS.

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