Aus Sicht von Dr. Brake gehe von der russischen Schattenflotte nach wie vor eine sicherheitspolitische und wirtschaftliche Bedrohung für Deutschland und dessen NATO-Partnern aus. Durch die vergangenen Sabotageakte der Schattenflotte treffe die Wehrhaftigkeit der Bundesmarine auf Russlands „große Machtpolitik", die keine „einfache Kriminalität" darstelle. Angesichts des derzeit noch laufenden Prozesses gegen die Besatzung der „Eagle 2" komme es laut Dr. Brake darauf an, deren Täterschaft zu beweisen und eine mögliche „[...] Verkettung von weiteren Akteuren" festzustellen, um die gesamte Bedrohungslage in der Ostsee zu erfassen. Zum Schluss des Gespräches verwies der Sicherheitsexperte auf europäische Strategien zum Schutz kritischer maritimer Infrastruktur.
Dr. Moritz Brake beim WDR 5 zur russischen Schattenflotte: „große Machtpolitik" Dr. Moritz Brake beim WDR 5 zur russischen Schattenflotte: „große Machtpolitik"
Dr. Moritz Brake, Senior Fellow am CASSIS und Experte für maritime Sicherheit, erklärte am 25. August im Interview beim WDR 5 die Hintergründe zu den Aktivitäten der russischen Schattenflotte in der Ostsee. Im Interview wurde der Auftakt eines Prozesses in Finnland gegen die Besatzungsmitglieder des Öltankers „Eagle S" thematisiert. Der Besatzung wird vorgeworfen, in der Ostsee vier Telekommunikationskabel und das Stromkabel „Estlink 2" schwer beschädigt zu haben.
Der Öltanker „Eagle S" im finnischen Porvoo, Ende Dezember 2024.
© Wikimedia Commons
Alle Bilder in Originalgröße herunterladen
Der Abdruck im Zusammenhang mit der Nachricht ist kostenlos, dabei ist der angegebene Bildautor zu nennen.
Dr. Moritz Brake, Experte für maritime Sicherheit, ist Senior Fellow am Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS)