Prof. Dr. Xiangming Chen vom CASSIS Bonn analysiert in einem Artikel der European Business Review den bemerkenswerten Aufstieg von BYD (Build Your Dreams) zur weltweiten Führungsposition im Bereich der Elektromobilität. Ursprünglich 1995 als Batteriehersteller gegründet, setzte BYD früh auf kosteneffiziente und innovative Fertigungsmethoden. Statt auf vollautomatisierte Prozesse wie viele japanische Wettbewerber, vertraute BYD auf manuelle Produktionstechniken. Diese Strategie ermöglichte nicht nur eine flexible Anpassung an neue Technologien, sondern auch erhebliche Kosteneinsparungen, ohne dabei Qualitätseinbußen hinzunehmen.
Der Übergang vom Batterieproduzenten zum führenden EV-Hersteller wurde durch eine vertikal integrierte Lieferkette, umfassendes Know-how in der Batterietechnologie und starke staatliche Unterstützung beschleunigt. BYD investierte konsequent in Forschung und Entwicklung und entwickelte eigene Technologien, einschließlich eigener Chips und Softwarelösungen. Dies verschaffte dem Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil – besonders in einem zunehmend globalisierten und umkämpften Markt.
Chen betont, dass BYDs Erfolg nicht nur auf technologische Innovationen zurückzuführen ist, sondern auch auf ein tiefes Verständnis für industrielle Skalierung, strategische Führung und geopolitische Dynamik. BYD zeigt, wie ein chinesisches Unternehmen durch geschickte Planung und Anpassungsfähigkeit zu einem dominanten Akteur in einer Zukunftsbranche aufsteigen kann.