Laut einem von der Financial Times geleakte Gespräch soll US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gefragt haben: „Wolodymyr, kannst du Moskau treffen?... Kannst du auch St. Petersburg angreifen?". Wie von Focus Online berichtet, habe der Sekenskyj darauf geantwortet: „Auf jeden Fall. Das können wir, wenn du uns die Waffen gibst". Nach Ansicht von Prof. Dr. Heinemann-Grüder sei das Telefonat nicht zufällig durchgesickert, sondern gehöre zu Trumps "strategischer Kommunikation": Damit wolle der US-Präsident den russischen Präsidenten Wladimir Putin signalisieren, dass die USA nicht länger Russlands Angriffskrieg zu akzeptieren bereit sind. Ferner könne Trump durch das Gespräch mit Selenskyj sicherstellen, gegen welche genauen Ziele die US-amerikanischen Langstreckenwaffen in Russland zum Einsatz kämen, um zu verhindern, dass diese gegen illegitime Ziele – etwa die Krim-Halbinsel oder russische Militärstützpunkte, wo Atomwaffen stationiert sind – zum Einsatz kommen.
Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder bei Focus Online zu Trumps Telefonat mit Selenskyj Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder bei Focus Online zu Trumps Telefonat mit Selenskyj
Am 15. Juli 2025 bewertete Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder bei einem Interview mit Focus Online den aktuellen Stand der amerikanisch-ukrainischen Beziehungen. Der Politikwissenschaftler bezog sich dabei auf das jüngste mutmaßliche Telefonat zwischen Trump und Selenskyj, in dem der US-Präsident gefragt haben soll, ob die ukrainischen Streitkräfte mithilfe US-amerikanischer Waffensysteme Ziele in Moskau und Sankt Petersburg treffen könnten.
US-Präsident Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
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Prof. Dr. Andreas Heinemann-Grüder ist Senior Fellow beim CASSIS, außerplanmäßiger Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bonn sowie Senior Researcher am Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC)