Den USA und Israel geht es nicht mehr lediglich um die Zerstörung des iranischen Atomprogramms, sondern auch um den Sturz des regierenden Mullah-Regimes. Ein solcher Regime Change kann allerdings nur aus dem Inneren heraus geschehen. Völkerrecht und die Erfahrungen der Geschichte lehren einerseits Zurückhaltung, andererseits haben die Ereignisse des Arabischen Frühlings, auch wenn dieser scheiterte, und besonders der Sturz des Asad-Regimes in Syrien, gezeigt, dass die Kraft, mit welcher eine unterdrückte Bevölkerung bereit ist, gegen ein oppressives Regime vorzugehen, nicht unterschätzt werden darf.
Kriege sind ein ständiger Bestandteil der Weltgeschichte, und mit dem russischen Angriff auf die Ukraine wurde deutlich, wie brüchig das Völkerrecht ist. In Zeiten globaler Umbrüche nehmen Machtkonflikte und gesetzlose Zustände zu, da überkommene Prinzipien der Legitimität hinterfragt werden.
Eine extensive Auslegung des eigenen Selbstverteidigungsrechts kann zum Schluss führen, dass sich ein Regimewechsel als letzte Konsequenz aufdrängt. Eine Garantie dafür, dass dieses Szenario erfolgreich ist, gibt es nicht. Militärstrategie ohne Diplomatie scheitert leicht.