12. Mai 2025

Prof. Dr. Ulrich Schlie bei der Anadolu Agency: Machtspiele in der neuen deutschen Regierung Prof. Dr. Ulrich Schlie bei der Anadolu Agency: Machtspiele in der neuen deutschen Regierung

In seinem Meinungsbeitrag „Power plays in Germany's new government“ analysiert Prof. Dr. Ulrich Schlie, Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) an der Universität Bonn, die Herausforderungen und Dynamiken der neu gebildeten deutschen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz.

Prof. Dr. Ulrich Schlie bei der Anadolu Agency: Machtspiele in der neuen deutschen Regierung
Prof. Dr. Ulrich Schlie bei der Anadolu Agency: Machtspiele in der neuen deutschen Regierung © Anadolu Agency
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Schlie betont, dass die Zusammensetzung des Kabinetts bis zuletzt unklar war, was zu Spekulationen und unerwarteten Ernennungen führte. Die Ministerposten spiegeln die Handschrift der Parteivorsitzenden Friedrich Merz (CDU), Lars Klingbeil (SPD) und Markus Söder (CSU) wider und sind das Ergebnis eines erschöpfenden Tauziehens zwischen misstrauischen Koalitionspartnern. Merz hielt sein Versprechen, Personen mit wirtschaftlichem Erfolg zu ernennen, wie die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche und den Minister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung, Karsten Wildberger.

Besonders bemerkenswert ist die Ernennung von Wolfram Weimar zum Staatsminister für Kultur, einem erfahrenen Journalisten ohne politische oder administrative Erfahrung, der die Aufgabe hat, eine zuvor ideologisch geprägte Kulturpolitik zu entpolitisieren. Schlie kritisiert, dass bei den Ernennungen die übliche proportionale Verteilung unter den Landesverbänden der Parteien weitgehend ignoriert wurde, was insbesondere in den östlichen Bundesländern für Unmut sorgte.

Ulrich Schlie ist Historiker, Politologe und seit 2020 Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) und der Henry-Kissinger-Professor für Sicherheits- und Strategieforschung am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bonn.

Ulrich Schlie war unter anderem Professor of Practice an der Tufts University (Medford, MA/ USA), Fellow am Weatherhead Center der Harvard University (Cambridge, MA/USA), Visiting Fellow am Nato Defence College Rom, Visiting Scholar an der University of Cambridge/UK und Professeur associé als Inhaber des Alfred Grosser-Lehrstuhls am Institut d’Études Politiques de Paris (Sciences Po) sowie Inhaber des Lehrstuhls für Diplomatie II an der Andrássy Universität Budapest. Aktuell hat er eine Joint Research Professorship an der School of International Relations der St Andrews University in Schottland inne.

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