Strategischer Wettbewerb im Weltraum
Moderne Zivilisationen hängen entscheidend von weltraumgestützter Infrastruktur und deren zuverlässigem, sicherem Betrieb ab. Tatsächlich wird die Abhängigkeit von Satelliten für Kommunikation, Datenerfassung und Krisenreaktion - einschließlich hochentwickelter militärischer Fähigkeiten und die Erfassung sowie Bewältigung der Folgen des Klimawandels - in absehbarer Zukunft noch weiter zunehmen. Gleichzeitig geht die Bedeutung des Weltraums für die Menschheit über die reine Nutzung durch Satelliten hinaus. In jedem Fall steigt mit wachsender Abhängigkeit von Weltraumressourcen das Potenzial, über ihre strategische technologische Kontrolle auch Einfluss auf von ihnen abhängigen Menschen, Institutionen, Systeme und Staaten auszuüben. Wie steht es also um deutsche und europäische Handlungsfähigkeiten und Abhängigkeiten im Hinblick auf die essentiellen Infrastrukturen des Weltraums? Die ganzheitliche Erforschung und Beurteilung der europäischen und deutschen Position im strategischen Wettbewerb im Weltraum erfordert neben der Auseinandersetzung mit Akteuren und ihren Beziehungen untereinander auch eine Bewertung der eingesetzten Technologien und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung. Diese Bedeutung nimmt in dem Maße zu, wie sie in verschiedene Facetten von Macht übersetzt und zur Erreichung politischer Ziele genutzt werden kann.
Leitung
Prof. Dr. Maximilian Mayer
Team
Aktuelles
Forschungsprojekte
Relevante Veranstaltungen (Auswahl)
Ringvorlesung „Nach den Sternen greifen. Der Weltraum als Wirtschafts-, Lebens- und Wettbewerbsraum im 21. Jahrhundert“
Winter School 2024 „Outer Space Cooperation in the Middle East“ in Bonn
Spring School 2025 „Outer Space Cooperation in the Middle East“ in Bonn
#DFS2024: Strategische Rivalität im Weltraum
Publikationen
Strategischer Wettbewerb im Weltraum. Politik, Recht, Sicherheit und Wirtschaft im All (Hrsg. Antje Nötzold, Enrico Fels, Andrea Rotter und Moritz Brake), Link.
Der Sammelband nimmt erstmalig seit Ende des Kalten Krieges für den deutschsprachigen Raum eine komprimierte Bestandsaufnahme der aktuellen Aktivitäten, rechtlichen Rahmenbedingungen, politischen und militärischen Konfliktlinien und Kooperationsräume sowie weiterführender Trends und Herausforderungen im Weltraum vor. Dabei werden zum einen die rechtlichen, militärischen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen des Bedeutungszuwachses dieses strategisch gewichtigen Raumes analysiert. Zum anderen werden Handlungsfähigkeit und -bedarf ausgewählter Weltraummächte, ihre Kooperationsmöglichkeiten und Konfliktpotenziale sowie der internationale politische Regulierungsbedarf herausgearbeitet und darauf aufbauend politische Handlungsempfehlungen dargelegt.
“Dieses Buch bietet erstmals im deutschsprachigen Raum einen hervorragenden Einblick in das multidimensionale Spannungsfeld der Weltraumnutzung im 21. Jahrhundert, zeichnet ein präzises Bild von Akteuren und Konflikten und liefert wertvolle Impulse, um den Weltraum als Gemeinschaftsgut auch künftig zu unserem Wohle nutzen zu können.”
(Generalmajor Michael Traut, Kommandeur des Weltraumkommandos der Bundeswehr)
“Eine hervorragend gelungene Bestandsaufnahme der umfassenden Bedeutung des Weltraums.”
(Prof. Dr. Dr. h. c. Karl Kaiser, Harvard University)
“Aufgrund der herausragenden Bedeutung der Raumfahrt für unsere Gesellschaft und Innovationskraft, ist es zu begrüßen, dass dieser Sammelband für den deutschsprachigen Raum eine gute, komprimierte Bestandsaufnahme der aktuellen Raumfahrtaktivitäten, der rechtlichen Rahmenbedingungen, der politischen und militärischen Konfliktlinien und Kooperationsräume sowie weiterführender Trends und Herausforderungen im Weltraum bietet.”
(Dr. Anna Christmann, Mitglied des Deutschen Bundestages (B90/Grüne) und Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt)
Publikationsreihe Young Academics: Outer Space - Interdisziplinäre Perspektiven zur globalen Bedeutung der Weltraumnutzung für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft (Hrsg. Antje Nötzold, Enrico Fels, Kai-Uwe Schrogl und Nina Klimburg-Witjes), Link.
Die Publikationsreihe beleuchtet die wachsende Bedeutung der Weltraumnutzung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie umfasst sozial- und gesellschaftswissenschaftliche Disziplinen wie Politikwissenschaft, Soziologie, Ethik, Technikfolgenforschung und Rechtswissenschaften. Ziel ist es, jungen Akademikerinnen und Akademikern eine Plattform zu bieten, ihre Beiträge zur Weltraumnutzung zu veröffentlichen. Die Reihe legt besonderen Wert auf theoretische Fundierungen, interdisziplinäre Analysen und kritische Bewertungen der strategischen Herausforderungen und Auswirkungen der Weltraumnutzung.
Band 1 der Reihe: Unsere Abhängigkeit vom All - Zur Resilienz deutscher Weltrauminfrastruktur, Link.
Autor: David Zabala Gepp
Unsere moderne Gesellschaft ist vom Weltraum abhängig. Wir nutzen die Dienstleistungen der Weltrauminfrastruktur regelmäßig, meist ohne uns dessen bewusst zu sein. Weltraumtechnologien wie Wettervorhersagen oder Ortungsdienste sind unbewusst Teil unseres Alltags geworden und bringen unserer Gesellschaft einen großen Nutzen. Auf staatlicher Ebene werden Satelliten regelmäßig zur Übertragung vertraulicher und verschlüsselter Daten genutzt. Die Abhängigkeit vom Weltraum birgt jedoch auch Risiken. Wie resilient ist diese wichtige Infrastruktur eigentlich? Wie können wir uns auf Ausfälle vorbereiten? Anhand von Interviews mit Expertinnen und Experten geht der Autor diesen und weiteren Fragen nach und zeigt auf, welche Schritte notwendig sind, um die Resilienz der deutschen Weltrauminfrastruktur zu stärken.
Band 2 der Reihe: Why Did Germany Sign the Artemis Accords? An Analysis of Multilateralism in Space Policy, Link.
Autorin: Lea Schöllhorn
Die Arbeit bietet wertvolle Einblicke in die deutsche Weltraumdiplomatie und richtet sich an Leser:innen, die sich für internationale Politik, Raumfahrt und Multilateralismus interessieren. Im Zentrum steht die Frage, warum Deutschland 2023 den von den USA initiierten Artemis Accords beitrat - ein kontroverser Schritt, der Spannungen zwischen multilateraler Tradition und strategischen Interessen offenlegt. Auf Basis theoretischer Ansätze des neoliberalen Institutionalismus sowie qualitativer Dokumentanalyse und Experteninterviews zeigt die Autorin, wie politische, diplomatische und programmatische Faktoren Deutschlands Entscheidung beeinflussten. Die Arbeit entstand im Bereich internationale Beziehungen und Weltraumpolitik.